Kabel

Kabel

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Ka|bel ['ka:bl̩], das; -s, -:
isolierte elektrische Leitung:
ein Kabel verlegen; das Kabel an das Gerät anschließen.
Zus.: Anschlusskabel, Schwachstromkabel, Starkstromkabel, Starthilfekabel, Telefonkabel.

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Ka|bel 〈n. 13
1. starkes Tau; Sy Kabeltau
2. mehrere zusammengefasste u. isolierte Leitungsdrähte
3. 〈veraltet〉 Überseetelegramm
[<mndrl. cabel <pikard. cable = frz. chable „Rolltau, Ankertau“ <vulgärlat. catabula „Niederwerfen“; beeinflusst von lat. capulum „Fangseil“]

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1Ka|bel , das; -s, - [mhd. kabel = Ankertau, Schiffsseil < frz. câble < mlat. capulum = Fangseil, H. u.]:
1. biegsame, isolierte elektrische Leitung (meist aus mehreren gegeneinander isolierten Drähten):
ein dreiadriges K.;
ein K. verlegen, an ein Gerät anschließen.
2.
a) (Seemannsspr.) dickeres Tau aus Hanf od. Draht;
b) Drahtseil, Stahltrosse:
das K. der Seilbahn ist gerissen.
3. (veraltet) Telegramm [nach Übersee]:
ein K. schicken.
4. <o. Pl.> (ugs.) Kurzf. von Kabelfernsehen (1):
habt ihr zu Hause K.?
2Ka|bel , die; -, -n [mniederd. kavele = Los, eigtl. = bearbeitetes Stück Holz zum Losen; vgl. anord. kefli = Holzstück] (nordd. veraltet):
Gewinnanteil, Losgewinn.

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I
Kabel,
 
ein Bündel von zwei oder mehr isolierten Leitungen (Adern) in einer gemeinsamen, wiederum isolierten Hülle, das zur Übertragung von Signalen eingesetzt wird. Man unterscheidet Kupferkabel für elektrische und Glasfaserkabel für optische Signale. Verbunden werden zwei Kabel durch Stecker und Buchsen, bei denen es eine große Zahl anwendungsspezifischer Normen gibt.
 
Im PC-Bereich werden weitgehend abgeschirmte (Kupfer-)kabel verwendet, bei denen sich unter der äußeren Isolation ein Metallgeflecht befindet, das geerdet wird. Man unterscheidet Twisted-Pair-Kabel mit paarweise verdrillten Adern, Flachbandkabel mit jeweils einzeln abgeschirmten Adern und Koaxialkabel.
 
Nach Art der Schnittstellen, die durch das Kabel verbunden werden, kann man ferner noch serielle Kabel (Maximallänge ca. 12 m) und parallele Kabel (bis ca. 5 m) unterscheiden.
 
 
 
Die Länge von Kabeln hat Einfluss auf die Übertragungsrate; und zwar vor allem bei serieller Übertragung. Mit wachsender Länge nimmt die Signalgüte ab. Damit maximale Übertragungsraten erzielt werden, dürfen z. B. serielle Kabel nicht länger als zwei Meter sein.
II
Kabel,
 
1) Bautechnik: Bezeichnung für ein Drahtseil als Trägerelement von Brücken, Seilbahnen, Ankern u. a.
 
 2) Chemiefaserherstellung: Filamẹntkabel, Filament.
 
 3) Elektrotechnik: alle mit einer Isolierung umgebenen, biegsamen elektrischen Leiter, die in Innenräumen, im Freien und im Gegensatz zur Freileitung auch in der Erde (Erdkabel) und unter Wasser (Unterwasserkabel) verlegt werden können. Die leitenden Teile des Kabels (Adern) bestehen aus einem oder mehreren einzelnen Drähten (Massivleiter) oder, zur Erhöhung der Biegsamkeit, aus mehreren verseilten Drähten (Litzen). Leitermaterial ist Kupfer oder Aluminium. Die einzelnen Adern sind gegeneinander isoliert. Mehrere zu einem Übertragungssystem gehörende Adern bilden eine Aderngruppe, ihre Gesamtheit ist die Kabelseele. Darüber befindet sich eine Isolierung, der Kabelmantel, und gegebenenfalls eine weitere Schutzhülle (Bewehrung) gegen mechanischer Beschädigung, v. a. aus Kunststoff oder Metall (Blei, Aluminium, Stahldraht).
 
Starkstromkabel dienen v. a. zur Energieversorgung und zur Steuerung und Regelung elektrischer Anlagen. Nach Art der Isolierung unterscheidet man Kunststoffkabel mit einer Isolierhülle aus Kunststoff (z. B. Polyvinylchlorid, Polyäthylen), Gummikabel sowie Massekabel (mit einer Tränkmasse imprägnierte Papierisolierung) und Ölkabel (mit Öl imprägnierte Papierisolierung). Für sehr hohe Spannungen verwendet man Öldruck- oder Gasdruckkabel, bei denen die Papier-Öl-Isolation unter Druck steht. Kryoresistive Kabel, bei denen die Abnahme des elektrischen spezifischen Widerstands bei Verringern der Temperatur ausgenutzt wird, sowie Kryokabel (supraleitende Kabel) aus stabilisierten Niob-, Niob-Aluminium- oder Niob-Zinn-Leitern, die in flüssigem Helium bei 4-6 K gekühlt werden und unter Ausnutzung der Supraleitung hohe elektrische Energie theoretisch verlustlos übertragen können, befinden sich noch in der Entwicklung.
 
Fernmeldekabel dienen zur Nachrichtenübertragung (Nachrichtenkabel). Sie enthalten wesentlich mehr Adern als Starkstromkabel, wobei beim symmetrischen Fernmeldekabel zwei einander zugeordnete Adern, die mit entgegengesetzt gleichen Signalspannungen gegenüber dem Erdpotenzial betrieben werden, eine Leitung mit Hin- und Rückleiter bilden. Die isolierten Leiter werden bei der einfachsten symmetrischen Leitung je zwei zu Paaren verseilt, aus Platzgründen auch je vier zum Sternvierer. Zwei Paare können auch zum Dieselhorst-Martin-Vierer (DM-Vierer) verseilt werden. Paare und/oder Vierer werden in konzentrischen Lagen zur Kabelseele verseilt; bei hochpaarigen Kabeln können die Verseilelemente auch erst zu Bündeln und diese dann zur Kabelseele verseilt werden (Bündelkabel). Als Isolierung dient entweder Kunststoff (z. B. Polyäthylen), der nahtlos durch Strangpressen auf die Leiter aufgebracht wird, oder Papier, das in Form von Kordeln und Bändern wendelförmig locker um den Leiter gewickelt wird, sodass eine Hohlraumisolierung entsteht.
 
Symmetrische Kabel werden meist im Niederfrequenzbereich betrieben. Für die Übertragung von höheren Frequenzen werden die Fernmeldekabel meist als Koaxialkabel oder auch als Lichtleiter (Glasfaseroptik) ausgeführt. Koaxialkabel besitzen ein oder mehrere koaxiale Leiterpaare (Koaxialleitung); sie eignen sich besonders für die Übertragung breiterer Frequenzbänder und werden daher v. a. als Antennenkabel sowie in Sendeanlagen und zur Verteilung von Programmen des Kabelrundfunks eingesetzt.
 
 
W. F. Cooke und C. Wheatstone unternahmen 1838/39 Versuche mit zum Teil unterirdisch verlegten Kabeln in Eisenrohren. Das erste Flusskabel in Deutschland wurde 1846 verlegt (Bremen-Bremerhaven). Seit 1847 entstanden in Deutschland unterirdische Telegrafenlinien mit Guttaperchakabeln (W. Siemens). Die Seetelegrafie setzte 1850 ein (Dover-Calais 1851; Irland-Neufundland 1857/58, 1865/66); das erste Transatlantiktelefonkabel, TAT 1 (Großbritannien-Kanada), war von 1956 bis 1978 in Betrieb. Als erstes deutsches Fernkabel wurde 1913/14 das Rheinlandkabel von Berlin über Magdeburg nach Hannover (298 km) verlegt.
 
 
K.-Hb., hg. v. der Vereinigung Dt. Elektrizitätswerke (41986);
 W. Schubert: Nachrichten-K. u. Übertragungssysteme (31986);
 
K. u. Leitungen für Starkstrom, hg. v. L. Heinhold u. a., 2 Bde. (41987-89).
 
III
Kabel,
 
Heidi, Schauspielerin, * Hamburg 27. 8. 1914; Volksschauspielerin; spielt seit 1932 im Ensemble des Hamburger Ohnsorg-Theaters in niederdeutschen Mundartstücken und in ins Niederdeutsche übertragenen Stücken, die durch Theatertourneen, aber auch seit 1954 durch Übertragung im Fernsehen ein breites Publikum erreichen; daneben Fernsehrollen (u. a. in den Familienserien »Heidi & Erni« und »Mutter und Söhne«, beide ab 1992).

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1Ka|bel, das; -s, - [mhd. kabel = Ankertau, Schiffsseil < frz. câble < mlat. capulum = Fangseil, H. u.]: 1. biegsame, isolierte elektrische Leitung (meist aus mehreren gegeneinander isolierten Drähten): ein dreiadriges K.; ein K. verlegen, an ein Gerät anschließen. 2. a) (Seemannsspr.) dickeres Tau aus Hanf od. Draht; b) Drahtseil, Stahltrosse: das K. der Seilbahn ist gerissen. 3. (veraltet) Telegramm [nach Übersee]: ein K. schicken; So blieb uns denn nichts anderes übrig, als ein zweites K. loszulassen, noch munterer als das erste (K. Mann, Wendepunkt 161). 4. <o. Pl.> (ugs.) kurz für ↑Kabelfernsehen: habt ihr zu Hause K.?
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2Ka|bel, die; -, -n [mniederd. kavele = Los, eigtl. = bearbeitetes Stück Holz zum Losen; vgl. anord. kefli = Holzstück] (nordd. veraltet): Gewinnanteil, Losgewinn.

Universal-Lexikon. 2012.

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